Nürnberg: Geschichts-Stadtführung
Mit unserer Nürnberg Stadtführung läufst du einmal quer durch Nürnbergs Geschichte: Wir versetzen uns in die Menschen im Mittelalter hinein, hören und sehen Kirchen, schmecken altes Handwerk wie die Lebkuchen-Herstellung. Wir entdecken die Spuren der Reformation und des 2. Weltkriegs. Dabei spielt auch die Geschichte des Judentums und der Verfolgung eine große Rolle. Ganz aktuell wird wieder über die sogenannte "Judensau" diskutiert. In Wittenberg wurde diese anti-semitische Darstellung gerade per Gericht weiter zugelassen. Wie geht Nürnberg damit um?
Große Stadtführung durch die Nürnberger Altstadt
In einem großen Spaziergang durch Nürnberg versetzen wir uns in mittelalterliche Nürnberger:innen hinein. Wir riechen, sehen und hören die Kirchen. Ich erkläre dir die Reformation und wie du ihre Spuren heute noch sehen kannst. Wir entdecken jüdische Geschichte. Und ich zeige dir Bilder zu den Zerstörungen des 2. Weltkriegs und wie unfassbar schön alles wieder aufgebaut wurde.
Du bekommst außerdem Tipps zum Trödeln, wir essen Nürnberger Rostbratwurst, entdecken altes Handwerk und nehmen Souvenirs mit. Zwischen den Spots kannst du spannende Quizfragen und Aufgaben lösen!
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Jüdische Geschichte Nürnbergs
In der Stadtführung durch Nürnberg kreuzt unser Weg auch die jüdische Geschichte der Stadt. Vor Kurzem wurden bei der Renovierung des Pfarrhofs von St. Sebald zwei Spuren jüdischen Lebens in Nürnberg wiederentdeckt: ein Segensspruch auf einer Holztür und ein darüber eingemauerter Grabstein.
In die Tür wurde vor 500 Jahren auf Hebräisch der Satz "Durch dieses Tor soll kein Kummer kommen" geschrieben. Es ist ein Rätsel, warum ein jüdischer Spruch in einem christlichen Pfarrhof verwendet wurde. Und das auch noch in einer Zeit, in der es Jüd:innen verboten war, in Nürnberg zu leben.
Der Grabstein ist sogar noch älter - er trägt das Jahr 1334 eingeschrieben. Er wurde eingemauert über der Holztür entdeckt. Wahrscheinlich stammt er der Schändung und Zerstörung des jüdischen Friedhofs in Nürnberg, die im 14. und 15. Jahr stattgefunden haben.
Man konnte anhand der Berichte von Zeitzeug:innen erforschen, dass der Grabstein unter dem Regime der der Nationalsozialisten mit Putz verdeckt wurde. Mit der Zeit wurde vergessen, was hinter dem Putz lag.
Außerdem ist es ein Rätsel, warum der Raum hinter der Holztür im Mittelalter das "Geheimnis" genannt wird. Heute findest du in diesem Zimmer die ganz neu eröffnete Ausstellung "Stein und Tür". Sie spürt den Funden nach und versucht, ihre Rätsel zu lösen. In der Stadtführung durch Nürnberg machen wir auch hier Halt.
Bild: Tilman2007, CC BY-SA 4.0
St. Sebald und die "Judensau"
Teil der jüdischen Geschichte Nürnbergs sind Verfolgung, Ausgrenzung und Unterdrückung. Eine extrem diffamierende Darstellung von Jüd:innen findest du heute immer noch an der Außenmauer von Sank Sebald. Auch hier hin bringt dich die Nürnberg Stadtführung. Es handelt sich um eine sogenannte "Judensau", also die Darstellung von Jüd:innen, wie sie von einer Sau gesäugt werden. Weil Schweine im Judentum als unrein gelten, verhöhnt das Relief alle Jüd:innen, die hier entlang gehen.
Diese diffamierende Darstellung von Jüd:innen ist an einigen deutschen Kirchenmauern zu finden. Sie war im Mittelalter sehr gebräuchlich. Gerade erst wurde vor Gericht verhandelt, ob die "Judensau" in Wittenberg entfernt werden muss. Ein Jude hatte geklagt, aber verloren. Weil ein Schild die Geschichte des Reliefs erkläre, sei die Darstellung vom Schandmal zum aufklärenden Mahnmal geworden.
Genauso gehen auch die Verantwortlichen von St. Sebald mit dem Relief um. Sie möchten aufklären, wie tief der Anti-Semitismus in unserer Gesellschaft verankert ist. Dazu trägt auch die Ausstellung im Pfarrhof von St. Sebald bei.
Bild: Alexander Altenhof, CC BY 4.0
Hi, ich bin Patricia
Ich habe die Nürnberg Stadtführung für dich angelegt, weil ich die Fachwerkhäuser und mittelalterlichen Gebäude in der Nürnberger Altstadt liebe! Gleichzeitig interessiere ich mich für die Geschichten dahinter.